Heute protestierten die Bieler JUSOs und der Jungen Grünen am Bielersee, nachdem Genfer Geologen im Seeboden das radioaktive Cäsium 137 nachgewiesen haben. Fest steht, dass dieses um das Jahr 2000 aus dem Kernkraftwerk Mühleberg entwichen ist. Das in Form eines wasserlöslichen Salzes abgelagerte Cäsium kann ins Trinkwasser gelangen und dieses verunreinigen. Deswegen fordern wir regelmässige Messungen an der Aare und am Bielersee und die sofortige Ausserbetriebnahme des gefährlichen Kernkraftwerkes in Mühleberg.
Die in der „SonntagsZeitung“ publizierte Studie Genfer Geologen beweist das Vorkommen des radioaktiven Cäsium 137 im Bielersee, welches beim Betrieb von Kernkraftwerken anfällt. Besonders delikat ist die Tatsache, dass der Austritt des radioaktiven Stoffes erst über zehn Jahre später dank einer Untersuchung zufälligerweise aufgedeckt werden konnte. Scheinbar war dies dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI), das für den sicheren Betrieb aller Nuklearanlagen in der Schweiz verantwortlich ist, jahrelang egal. Dabei bezieht Biel 68 Prozent des Trinkwassers aus dem Bielersee.
Nicht zum ersten Mal wird die Bevölkerung erst verspätet über einen Austritt von Cäsium informiert. Bereits in den 90ern hatte eine Untersuchung der ETH Spuren von Cäsium im Bielersee entdeckt. Damit sich dies kein weiteres Mal wiederholt, stellt die JUSO Bielingue einige Forderungen. Wir fordern zuverlässige Wasserprüfungen an der Aare und am Bielersee von unabhängigen Prüfungsstellen sowie die sofortige Ausserbetriebnahme des Schrottreaktors Mühleberg!“, sagt Fabian Horlacher von der JUSO Bielingue. Das ENSI soll lückenlos alle Informationen über Vorfälle transparent kommunizieren und nicht die gefährlichen Machenschaften der Atomlobby decken.
Medienmitteilung der JUSO Bielingue und der Jungen Grünen Biel vom 17.7.2013 zum Cäsium-Fund im Bielersee
Forderungskatalog der JUSO Bielingue
Eine zuverlässige Prüfstelle zwischen Mühleberg und dem Bielersee, welche die radioaktiven Abgaben täglich prüft und sie am selben Tag veröffentlicht. Also etwa so wie die Wassertemperaturen sollten auch die Absonderungen des Schrottreaktors immer aktuell abrufbar sein.
Alle Trinkwasserfassungen im Einzugsgebiet des Aarekanals und Bielersees müssen laufend auf Radioaktivität geprüft werden und ggf suspendiert werden.
Das ENSI muss verpflichtet werden, statt Ausreden lückenlos ALLE aktuellen Informationen veröffentlichen. Ausserdem muss es transparent werden, damit es von unabhängiger Seite kontrolliert werden kann
Die Sedimentproben müssen erweitert werden damit zukünftige Strahlung der Altlasten bei der Trinkwasserfassung und an Badestrände vorhergesagt werden können.
Der Schrottreaktor Mühleberg, eines der ältesten AKW, muss möglichst schnell vom Netz damit es nicht weiter Zentraleuropa gefährdet und radioaktive Abfälle produziert.
17.07.2013