Biel, 12. Juni: Die JUSO JS Bielingue begrüsst die von der Besetzung angeregte Diskussion über die zukünftige Nutzung des Areals am Unteren Quai 30. Die Intransparenz des Kantons hinsichtlich der geplanten mittelfristigen Nutzung wird von ihnen aber aufs schärfste kritisiert. Statt einer Räumung auf Vorrat anzustreben, solle der Kanton nun in den Dialog mit der Stadt und dem Kollektiv «L’equipe» treten und einen partizipativen Prozess anstossen.
Am Mittwoch, dem 7. Juni, wurde ein leerstehendes Gebäude am Unteren Quai 30 in Biel vom Kollektiv «L’equipe» besetzt. Für die JUSO JS Bielingue ist klar: Das Gebiet zwischen Bahnhof und See spielt eine zentrale Rolle in der Bieler Stadtentwicklung der nächsten Jahrzehnte. Dabei gilt es eine Gentrifizierung zu verhindern. Das Gebiet muss für die ganze Bevölkerung nutzbar und zugänglich bleiben!
Dass der Kanton dieses Areal für eine allfällige Erweiterung des Gymnasiums in der Hinterhand behalten will, ist für die JUSO sinnvoll und verständlich. Da diese Erweiterung aber in frühestens 10 Jahren kommen wird, eignet sich dieses Areal optimal für eine soziokulturelle Zwischennutzung.
Es ist für die JUSO aber unverständlich, dass die Stadt und die Bevölkerung bei der Vergabe dieser Zwischennutzung nicht miteinbezogen werden. «Es kann nicht sein, dass der Kanton in einem Hinterzimmer-Deal über die zukünftige Nutzung dieses Areal entscheidet, ohne dass die Stadt und die Bevölkerung miteinbezogen werden!», empört sich Jonas Mauduit, Vorstandsmitglied, und ergänzt: «Dass der Kanton diese Besetzung nun auf Vorrat räumen lassen will, ohne selber überhaupt über seine mittelfristigen Pläne informiert zu haben, ist eine Unverschämtheit!»
Statt eine Räumung auf Vorrat anzustreben, sollte der Kanton mit der Stadt, der Bevölkerung und dem Kollektiv «L’equipe» in einen Dialog treten und einen partizipativen Prozess mit der Bevölkerung über die zukünftige Nutzung des Areals starten. Je nach Entwicklung in den nächsten Wochen behält sich die JUSO vor, in der Stadtratssitzung Ende Juni einen Vorstoss dazu einzureichen. JUSO-Stadtrat Fabio Oberle fordert: «Die Stadt muss nun selbst aktiv werden und kann nicht einfach den Kanton ohne Miteinbezug der Bevölkerung über die zukünftige Nutzung des Areals bestimmen lassen.»