JUSO JS Bielingue hat neuen Vorstand - sie wollen den Bieler*innen antikapitalistische Politik näherbringen

28.09.2025

Die JUSO JS Bielingue wählte an ihrer Mitgliederversammlung drei neue Personen in ihren Vorstand. Die neuen Vorstandsmitglieder möchten sich in der Partei und der Öffentlichkeit antikapitlistisch, feministisch und anti-imperialistisch engagieren.

Am Donnerstag, 25.09.2025, wählte die JUSO JS Bielingue an ihrer Mitgliederversammlung neu Anna-Lena Flory, Mila Martin und Nina Schlup in den Vorstand. Gemeinsam mit den drei bisherigen Vorstandsmitgliedern (Vincent Frei, Jonas Mauduit und Masashi Miyoshi) freuen sie sich, die Bieler Politiklandschaft zukünftig mit jungen, radikal linken Stimmen zu prägen.

Mila Martin (2008) wohnt in Biel und besucht derzeit das Bilinguale Gymnasium in Biel. Sie erzählt: „Ungerechtigkeiten haben mich schon als Kind immer sehr gestört. Mit der Zeit wurde mir klar, dass wir mit dem Kapitalismus in einem von Grund auf ungerechten System leben, welches Reiche noch reicher macht und Arbeiter*innen ausbeutet." Auf der Welt passieren so viele schreckliche Dinge, dass sie oft das Gefühl hat, diese nur schwer erfassen zu können. Aber genau deshalb findet sie es wichtig, niemals die Hoffnung zu verlieren. Sie kämpft weiter für eine antikapitalistische Gesellschaft.

Anna-Lena Flory (2009) ist ebenfalls der Meinung, dass das Erwachsenwerden heutzutage oft mit grässlichen Erkenntnissen über die Welt einhergeht. „Als Jugendliche fühlt es sich oft hoffnungslos an, an unsere Zukunft zu denken. Man fühlt sich so machtlos.“
Besonders schockierend findet sie den Krieg gegen Palästina. Sie ist entäuscht, wie der Genozid am palästinensischen Volk in Europa praktisch live gestreamt wird und trotzdem nichts dagegen unternommen wird: „Die Schweiz macht sich durch ihr Schweigen zur Komplizin. Es fehlt sowohl an Druck aus der Öffentlichkeit als auch an politischen Sanktionen.“ Sie findet: „Es wurde klar bewiesen, dass es sich hierbei um ein imperialistisches Projekt mit Genozid als Ziel handelt1. Das darf nicht länger geduldet werden!“
Flory besucht ebenfalls das bilinguale Gymnasium in Biel und wohntl im Berner Jura.

Nina Schlup ist schon länger in der Bieler Politik unterwegs. Als Stadträtin ist sie oft enttäuscht darüber, wie wenig Wille zur Veränderung in der parlamentarischen Politik vorhanden ist. Deshalb ist sie neben der JUSO auch im Queerfeministischen Streikkollektiv Biel aktiv. “Ich bin davon überzeugt, dass wir als JUSO weiterhin eng mit Bewegungen wie dem feministischen Streik zusammenarbeiten müssen." findet Schlup. “Denn Feminismus muss überall mitgedacht werden."
Beispielsweise auch bei der Vermögensungleichheit: Die Superreichen in der Schweiz sind zu fast 80 Prozent Männer2. “Man sieht also: Arbeiter*innen werden ausgebeutet und reiche Männer profitieren. Unsere Initiative für eine Zukunft3 will das ändern.”
Schlup studiert in Bern Sozialanthropologie und lebt und arbeitet in Biel als Lehrerin.


1 https://www.bbc.com/news/articles/cd020j97l79o
2 Eidgenössische Kommision für Frauenfragen: Fachzeitschrift “Frauenfragen” 2023. Geschlechterunterschiede bei Einkommen und Vermögen. Oliver Hümbelin, Robert Fluder, Olivier Tim Lehmann. https://www.bbc.com/news/articles/cd020j97l79o

3https://zukunft-initiative.ch/de/