JUSO bezieht Position gegen AGGLOlac

20.05.2017

Medienmitteilung, 19.05.17: An der Mitgliederversammlung vom Dienstag, 16.05. in Lyss hat die JUSO Bielingue ein Positionspapier verabschiedet, welches sich gegen das Projekt AGGLOlac ausspricht. Damit ist die JUSO die erste Bieler Partei, die sich in jüngerer Zeit klar gegen dieses Bauprojekt geäussert hat.
Vor einem knappen Jahrzehnt war die Euphorie gross, denn am Bielersee würde ein Bijou entstehen, ein “Klein-Venedig”, wie es damals hiess. Mittlerweile ist aber klar: Daraus wird nichts. Das in Nidau geplante Projekt AGGLOlac, für welches Biel sein vielleicht wertvollstes Stück Land verkaufen soll, ist überladen, nimmt der Bevölkerung Freiräume und treibt die Gentrifzierung, also die Verdrängung der ärmeren Bevölkerung aus den zentralen, attraktiven Wohngebieten, voran.
Der geplante Landverkauf stellt ein grosses Problem dar: “Wir JUSOs wehren uns dagegen, dass öffentlicher Boden der demokratischen Kontrolle entzogen und stattdessen der Profitmaximierung unterworfen wird.” (Auszug aus dem verabschiedeten Positionspapier.) Dass das Land ausserdem viel zu billig abgegeben, also verscherbelt wird, macht die Sache nicht besser.
Des Weiteren stört sich die JUSO Bielingue massiv am Immobilienkonzern Mobimo AG, dem das Land verkauft werden, der das Quartier bauen und dann später auch verwalten soll. “Insbesondere bei börsenkotierten Unternehmen wie Mobimo ist der Gewinn- maximierungsdruck extrem hoch. Es kommt zu einem Konkurrenzkampf um Grund und Boden, bei dem Grosskonzerne aufgrund ihrer grossen Finanzmittel einen entscheidenden Vorteil besitzen.” (Auszug aus dem Positionspapier.) Folgen dieser durch Profitlogik gesteuerten Entwicklungen im Immobilienmarkt sind überzogene Mieten und eine Beschleunigung des Gentrifizierungs-Prozesses.
Die Vision der JUSO, wie Biel sich entwickeln soll, ist nicht vereinbar mit jener des Projekts AGGLOlac: “Uns schwebt eine andere Stadt vor. Wir wollen eine Stadt, die von Unten gedacht ist. Eine Stadt, welche Freiräume bietet, in denen jede*r ohne Konsumzwang wohnen, leben und sich entfalten kann.” (Auszug aus dem Positionspapier.)
Hier geht's zum Positionspapier.