Das Bieler Café Capri verweigert zwei „Arabern” aufgrund ihrer Herkunft die Bedienung. Die JUSO Bielingue ist höchst alarmiert über solch rassistisches Verhalten und fordert rechtliches Vorgehen gegen den Wirt des Cafés.
Im Café Capri an der Murtenstrasse 9 in Biel werden keine „Araber“ bedient – so auch Hamza Benatia und sein Bruder, die dort einen Kaffee bestellen wollten, berichtete gestern Radio Bern1. Laut dem Wirt des Capri, Olivier Maurer, ist diese Entscheidung gerechtfertigt – es habe zu oft Probleme mit Schlägereien und Drogendeals gegeben. Statt das Problem auf legalem Wege zu lösen und seinen Verband Gastro Seeland um Hilfe zu bitten, lässt Maurer nun keine „Araber” in sein Café. Es ist unklar, aufgrund welcher Merkmale im Café entschieden wird, ob jemand ein_e Araber_in ist – eine einheitliche Definition des Begriffes gibt es nicht. Es ist zu vermuten, dass Maurer hierbei alle Menschen meint, die in seinem rassistischen Weltbild „arabisch” aussehen und eine Sprache sprechen, die er nicht versteht.
„Einem Menschen aufgrund seiner Herkunft die Bedienung in einem Café zu verweigern, ist in höchstem Masse rassistisch. Dass dies nun in einer kulturell vielfältigen Stadt wie Biel passiert, muss zu denken geben“, so Muriel Günther, Mediensprecherin der JUSO Bielingue.
Doch die die Einlassregel im Café Capri ist nicht nur rassistisch, sondern auch illegal: Niemandem darf aufgrund seiner/ihrer Herkunft eine Dienstleistung verweigert werden – so besagt es die Rassismus-Strafnorm. Trotzdem hält Maurer an seiner Regelung fest und entschuldigt sich stattdessen lediglich bei Benatia. Levin Koller, Stadtratskandidat, findet: „Mit einer Entschuldigung ist es nicht getan. Während er mit seiner Regel Kriminalität in seinem Café verhindern will, ist eigentlich er derjenige, der sich strafbar macht. Das Verhalten des Wirtes des Café Capri muss rechtliche Schritte nach sich ziehen.”
27.08.2016