Juso Kt. Bern lehnt Verschärfungen des Hooligan-Konkordats ab

25.03.2013

Die Juso Kanton Bern begrüsst die klare Positionierung der sieben grossen Sportclubs des Kantons Bern gegen die unverhältnismässigen Verschärfungen des Hooligan-Konkordats
Die Juso lehnt die stark repressiven Massnahmen wie Kombi-Ticket, Alkoholverbot für Fans ausserhalb des VIP-Bereichs, Abtasten im Intimbereich durch private Sicherheitsdienste und Bewilligungsplicht einzelner Spiele klar ab.
Die Erfahrungen haben deutlich gezeigt, dass durch den vermehrten Dialog mit Fanarbeit und Fans sowohl die Polizeistunden wie auch die gewalttätigen Ausschreitungen stark zurückgegangen sind. So sind beispielsweise in Bern seit der Einführung des runden Tisches und des Fantrennzaunes die Polizeistunden von 41'650 Stunden im Jahr 2010 auf 23'575 Stunden im Jahr 2011 gesunken.
Die Argumentation, dass es rund um Sportveranstaltungen, vermehrt zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt, ist schlicht falsch. Obwohl die Zuschauerzahlen in den letzten Jahren stetig gestiegen sind, sind Ausschreitungen rund um die Sportveranstaltungen zurück gegangen. Diese sehr positiven Entwicklungen werden durch die Verschärfung des Konkordats gefährdet. Mehr Repression gegen friedliche Fans kann zu einer Radikalisierung dieser führen, und die Selbstregulierung der Fans im und um das Stadion aufheben. Gewalttätige Fans werden daher nicht mehr zurechtgewiesen, sondern aus Wut auf die repressiven Massnahmen unterstützt.
Sowohl das Delegieren des polizeilichen Gewaltmonopols an private Sicherheitsdienste wie auch die Einführungen einer Zweiklassengesellschaft im Stadion durch das Alkoholverbot mit Ausnahme des VIP-Bereichs werden von der Juso klar abgelehnt.
Auch das nicht praktikable Kombi-Ticket lehnen wir entschieden ab. Falls die Fans nicht mit dem Extrazug anreisen wollen, kaufen sie sich ihr Ticket nicht im Gästesektor, sondern in einem der anderen Sektoren, was ein weit höheres Gewaltpotential entfalten kann als die freie Anreise und Trennung der Heim- und Gästefans.
Die Juso Kanton Bern trägt aus diesem Grund das angekündigte Referendum mit und hofft auf ein erfolgreiches zustande kommen.