Letzten Samstag rief die JUSO Bielingue zu einer Mahnwache, um den Opfern der Flüchtlingskatastrophe zu gedenken. Die Tragödie mit 71 Opfern in Österreich hat diese Katastrophe in Europa in den Fokus der Medien und der Gesellschaft gerückt.
Am Samstag, 12.09. rief die JUSO Bielingue zur Mahnwache für die Opfer der Flüchtlingskatastrophe auf. Der Tod von 71 Männern, Frauen und Kindern in Österreich hat die humanitäre Flüchtlingskatastrophe in den Fokus der Medien und der Gesellschaft gerückt und eine Welle der Solidarität ausgelöst.
Allerdings gibt es auch hämische, menschenverachtende Reaktionen von rechter Seite (man denke an Mörgelis Fachkräfte-Post auf Facebook) und Schweigen in der politischen Mitte: „Wir wollen das nicht einfach hinnehmen, diese Krise geht uns alle an. Solidarität hört nicht an der Landesgrenze auf“, kommentiert Julián Rodriguez, Mitglied der JUSO Bielingue und Mitorganisator der Mahnwache.
Auf der Suche nach Sicherheit lassen tausende Menschen ihr Hab und Gut in der Heimat zurück und verlieren auf ihrem Weg viel zu oft auch ihr Leben - schon mehr als 2‘300 Personen ertranken dieses Jahr im Mittelmeer. Die Flüchtlingsbewegung wird so schnell nicht abreissen, rund 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht – auf der Flucht vor einer Situation, an der die europäische Interessenspolitik mitschuldig ist. „Es ist an der Zeit, dass die katastrophale Situation der Flüchtlinge in unser Bewusstsein rückt – deshalb solidarisieren wir uns mit der Mahnwache mit den Flüchtenden auf der ganzen Welt und in der Schweiz. Es gilt: Refugees welcome, auch in Biel!“, so Julián Rodriguez. „Problembewusstsein und Kritik sind gute Voraussetzungen, aber jetzt braucht es auch konkrete Handlungen“, ergänzt er. So müssten etwa Dublin-Rückschaffungen gestoppt werden.
Doch die Aktion soll nicht nur ein Zeichen setzen, sondern auch direkt helfen: Angesichts der kälter werdenden Temperaturen wurden am selben Anlass Winterkleider und Decken für die Flüchtlinge gesammelt, welche an die Organisation SyriAid abgegeben werden.
13.09.2015